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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 268

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
r S«8 Sohn, der wunderschöne König Enzius, wurde von den Bolognesern gefangen, ohne daß der Vater ihn befreien konnte und mußte als Gefangener sterben. Im Jahre 1250 starb Kaiser Friedrich n., nachdem er mehr als jeder seiner Vorfahren gethan und gelitten hatte. Sechzehntes Kapitel. Die Kaisersöhne Konrad Iv. und Manfred sterben. (Lss4 1t6s) Sein Sohn Konrad weilte noch in Italien um sein Erbland Neapel zu behaupten, allein er starb bald, auf dem Todbette den Untergang seines Hauses beklagend. Sein Bruder Manfred bemächtigte sich nun des Reiches und be- hauptete es mehrere Jahre. Allein Papst Urban Iv. und nach ihm Clemens Iv. riefen den französischen Prinzen Karl von Anjou nach Neapel und dieser be- siegte den verrathenen Manfred in der Schlacht von Benevento 1258; Man- fred fand den Tod als Held im Treffen. Konradin der letzte Hohenftaufe. Noch lebte ein zarter Sprosse des schwäbischen Kaiserhauses, Konrad Iv. Sohn, von den Italienern Konradino, der junge Konrad, genannt; er und sein Vater haben sich auf dieser Erde nie gesehen. Seine Mutter erzog ihn sorgsam und er verlebte seine Knabenjahre und die ersten des Jünglings im heimischen Schwaben, besonders an den Gestaden des lieblichen Bodensees, im Städtchen Arbon, welchem er schöne Freiheiten urkundete. Da hat er wohl auch das schöne Lied gedichtet, welches uns der zürcherische Ritter Manesse auf- bewahrt hat; es ist überschriebcn „Lied des Königs Chounrath des Jungen." Er wuchs zu einem herrlichen Jünglinge heran; als er aber 16 Jahre alt war, kam über ihn der Geist seiner Väter; er verkaufte den Rest der Güter, die ihm geblieben waren, warb ein Heer und zog nach Italien, wo seine Vor- fahren Unglück und Tod gefunden hatten. Die Ghibellinen jauchzten ihm

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 284

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
S84 Siebentes Buch. Deutschland und Italien sinken; Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. Die Buchdruckerpresse; die Feuerwaffe; die Soldaten. Erstes Kapitel. Die kaiserlose Zeit. (Interregnum,) (1365 —1373.) Graf Wilhelm von Holland, dem Namen nach König, kam in einer Fehde gegen die Westfriesen um; er ritt über das Eis, da brach sein Pferd ein und die Friesen erschlugen ihn. Nun machten es die Fürsten wie die Prä- torianer in Rom, sie verkauften den Thron. Der eine Theil wählte den englischen Prinzen Richard von Cornwallis zum König; dieser kam mehrmals nach Deutschland und brachte Geldfässer mit, und vertheilte daraus unter die Herren; wenn er aber keines mehr hatte, sah er selbst, wie unwerth er war und ging wieder nach England zurück. Andere wählten den König Alphons von Kastilien, der gar nie nach Deutschland kam. Da also gar kein Oberherr mehr war, so ging es im Reiche schrecklich her, es wurde zu einer wahren Mörderhöhle. Die Großen bekriegten einander, die Kleinen befehdeten sich und ihre Kriegsleute schwärmten als Räuber und Mörder umher. Die Städte allein befanden sich erträglich. Hinter ihren starken Mauern waren sie eigent- lich unüberwindlich, und es ist wirklich ein seltener Fall, wenn eine nur etwas bedeutende Stadt erobert wurde. Aber die Dörfer stunden offen, sie wurden

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 366

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
r 366 hat. Unter ihm hat die spanische Inquisition ihre schauderhafte Berühmtheit erlangt. Diese Inquisition war ein Gericht aus Dominikanern bestehend, an dessen Spitze ein Großinquisitor stand, welches Ketzer und Ungläubige aufspü- ren und strafen sollte. Wer als geheimer Jude, Muhamedaner oder Protestant angegeben wurde, den ließ das Gericht festnehmen und davor schützte weder Aller, noch Geschlecht, noch Stand. Mit seiner Verhaftung war der Un- glückliche dem Menschengeschlechte verschwunden, keine Seele erfuhr mehr etwas von ihm, wenn es dein heiligen Gerichte so gefiel. Der Angeklagte selbst kannte seine Ankläger nicht, eben so wenig, wegen wessen er angeklagt fei; die In- quisitoren fragten ihn aus, wie sie für gut fanden, so daß jeder durch verfäng- liche Fragen zum Ungläubigen oder Ketzer gestempelt werden konnte. Kerker- qual und Folter sollten den Angeklagten zum Geständnisse bringen, und Gott weiß es und die Großinquisitoren, wie viele Opfer zu Tode gepeinigt worden sind oder sich in der Verzweiflung das Leben genommen haben. War einer der Gefangenen zum Tode verurtheilt, und das war bei öffentlichen Hinrichtungen der Feuertod, so wurde es einige Tage vorher bekannt gemacht; der Verur- theilte wurde in Prozession nach dem Hinrichtungsplatze geführt und mit man- cherlei Cercmonien verbrannt. Die Spanier, ohnehin ein Volk mit Gluthsee- len, wurden dadurch an Grausamkeit und Fanatismus gewöhnt und trugen sie mit in andere Erdtheile. Philipps Unternehmungen gegen Frankreich. Die Macht, welche Ferdinand und sein Nachfolger Karl gegründet hatten, war unter Philipp noch geraume Zeit für Europa furchtbar und die spanischen Soldaten galten als eben so ausdauernde und tapfere Krieger. Karl V. starb, ohne seinen fünften Krieg mit Frankreich beendigt zu haben; diesen vererbte er auf seinen Sohn; die Niederländer, welche zwar ungerne spanisch waren, aber die Franzosen noch viel mehr haßten, schlugen die Franzosen in zwei heißen Treffen bei St. Quentin und Gravelingen; durch diese Siege rettete Prinz Egmont im Frieden von Chäteau Cambresis 1559 die welschen Niederlande für Spanien. Als die Hugenotenkriege Frankreich verwüsteten, mischte sich Philipp ein und unterstützte die Liga mit Geld und Mannschaft, bis Heinrich Iv. König wurde und durch entscheidende Siege Philipps Pläne vereitelte.

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 466

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
466 Portugal und Spanien von den Franzosen besetzt. Allgemeiner Aufstand der Spanier. Lord Wellington. Napoleon hatte dem König von Spanien versprochen, Portugal mit ihm zu theilen, denn dieses kleine Land war ihm besonders verhaßt, weil es gleich- sam eine englische Kolonie war. Ein französisches Heer unter Jnnot rückte in Portugal ein, aber die königliche Familie ließ sich weder fangen noch durch einen Vertrag überlisten, sondern schiffte nach Brasilien über. Die französische Herrlichkeit war in Portugal von kurzer Dauer; ein englisches Heer unter Lord Wellington landete und schlug die Franzosen bei Vimeira; diese kapitulirten und wurden nach Frankreich eingeschifft. Der König von Spanien war längst schon Frankreichs treuester Bundes- genosse, das war aber nicht genug, Spanien sollte französisch werden. Der König Kar! Iv. hatte bereits zu Gunsten seines Sohnes Ferdinand abgedankt, als Napoleon beide nach Bayonne in Frankreich einlud. Dort widerrief Karl Iv. seine Abdankung als eine erzwungene und legte seine Krone zu den Füßen des französischen Kaisers nieder. Vater und Mutter blieben freiwillig in Frankreich, der Prinz Ferdinand wurde zurückbehalten und Napoleon ernannte seinen Bruder Joseph, bisher König von Neapel, zum König von Spanien und beiden Indien. Napoleon glaubte, welch großen Streich er gegen Eng- land geführt hätte, aber er traf sich selbst mit einer unheilbaren Wunde. Die edle spanische Nation ließ sich ihren Kronprinzen nicht nehmen und von dem Kaiser der Franzosen einen Herrscher aufdringen. Noch im gleichen Jahre 1808 brach der Aufstand los; zuerst in Madrid, wo Napoleons Schwager Murat, der für Joseph König von Neapel geworden, Männer, Weiber und Kinder erschießen ließ. Aber alle Metzeleien, welche abschreckcn sollten, entflammten die Spanier nur mehr zur unversöhulichsten Rache. Im ganzen Lande war kein Franzose mehr sicher; in den Häusern vergiftete man sie, in den Straßen der Städte wurden sie erdolcht, auf dem Lande erschossen, kurz, die Spanier verschmähten kein Mittel zum Verderben der Eindringlinge, und wenn ein Spanier einen Franzosen umgebracht hatte, so ließ er sich willig erschießen oder erdrosseln, hatte er doch seinen Mann gestellt. Im dänischen Fünen standen 10,000 Spanier unter de la Romana; als diese von den Vorgängen in ihrem

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 235

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
23z noch von ihnen die Normandie genannt wird. Die französischen Normannen eroberten 1096 das Königreich England unter Wilhelm, und 1050 gründeten sie unter Robert Guiscard ein blühendes Königreich in Unteritalien und Sicilien. Der Hauptfeind Deutschlands waren die Ungarn, Magyaren, ein aus Asien hergezogener, den Türken verwandter Volksstamm. Sie waren treffliche Reiter und gute Bogenschützen; wie die alten Parther sprengten sie pfeilschnell heran, schoßen ihre Pfeile ab und wandten eben so schnell wieder um. Hatten sie auf diese Weise den Feind in Unordnung gebracht, so griffen sie ernst an, hieben ein und ritten das Fußvolk nieder. Deutschland hatten sie kennen gelernt, als sie König Arnulf gegen die Slaven in Mähren gebrauchte. Nach dessen Tod kamen sie nun Jahr für Jahr und durchstreiften die deutschen Gauen, verbrannten die Wohnungen und führten die Menschen in die Sklaverei. Da es in Deutschland fast keine Städte gab, und die kleinen Dörfer, Weiler und Höfe zerstreut umherlagen, so fanden sie nur schwachen Widerstands denn bis sich die Leute gesammelt hatten, waren sie wieder in einer anderen Gegend und hätten sich dort die Bauern zum Widerstande ge- schaart, so verschwanden sie so schnell, als sie gekommen waren) oft überfielen sie auch sorglose Kriegshaufen und machten sie nieder. So zog ein solcher Schwarm durch Deutschland über den Rhein nach Frankreich und kehrte über Italien wieder heim. Diese Frechheit war nur möglich, weil die Großen ein- ander selbst bekämpften, und wenn der Feind kam, sich in ihre Felsenburgen flüchteten. Auch die Muhamedaner ermannten sich wieder, eroberten die spanische Mark und streiften bis in die Alpen. Im Wallis, im oberen Rhonethale, begegneten sie einer Horde Ungarn und cs entspann sich ein Kampf auf Leben und Tod; den Ueberrest vertilgten die Gebirgsleute. So sah es aus, als Ludwig das Kind, der letzte Karolinger, in Deutsch- land regierte; er starb (911) aus Grani über das Unglück, dem er nicht steuern konnte. Lothars Geschlecht war schon 875 ausgestorben, und die Franzosen erhoben für Ludwig den Fanlen den Grafen von Paris, Hugo Capet, 987 auf den Thron, von dem, wiewohl nicht in gerader Linie, die französischen Könige abstammen. So erlosch Karls des.großen entartetes Geschlecht.

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 249

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
24s sie« die Noch ihrer Glaubensbrüder im Morgenlande klagte. Peter kam zu Papst Urban il. und dieser lobte den Feuereifer des Einsiedlers. Nun wanderte Peter umher und predigte in Städten und Dörfern über die Grausamkeiten, welche die Ungläubigen an die Christen verübten, die Schmach, welche den hei- ligen Stätten widerfahre und Schande der christlichen Krieger, welche solches dulden. Deutschland und Frankreich wurden aufgeregt und die Leute sahen Zeichen am Himmel, welche nach dem Morgenlande wiesen, wohin die Fahne des Kreuzes getragen werden sollte. Bald sammelten sich am Rheine Haufen Volks und Gesindel aller Art, welche damit anfingen, daß sie alle Juden in den Städten am Rheinstrom ermordeten. Dann zogen diese Schaaren durch Deutschland nach Ungarn, wo sie raubten und plünderten und dafür von den Ungarn zur Hälfte ausgerieben wurden. Der griechische Kaiser Alerius schiffte sie schnell nach Kleinasien hinüber und dort hieb sie der türkische Sultan Alp Arslan zusammen. Indessen hatte Papst Urban im Jahre 1095 eine Kirchenversamm- lung nach Clermont im südlichen Frankreich ausgeschrieben, wo sich geistliche und weltliche Große versammelten. Sie foderte nun der Papst in einer Rede zur Befreiung Jerusalems auf, und seiner Rede antwortete ein allgemeines: „Gott will e§!" Zum Zeichen, daß einer den Zug nach Palästina mitmachen wolle, heftete er ein Kreuz auf sein Gewcknd, von welchem Zeichen diese Kriegs- züge Kreuzfahrten oder Kreuzzüge genannt wurden. Da nahmen das Kreuz Gottfried, Herzog von Niederlothringen, welcher für König Heinrich Iv. tapfer gefochten hatte, und sein Bruder Balduin, Graf von Flandern; der Norma- nenherzog Boemund und sein Neffe, der tapfere Tankred; der reiche Grafray- mund von Toulouse und viele andere französische Grafen und Herren) weniger zogen aus Deutschland mit, wo der Kampf des alten Kaisers Heinrich mit den Gegenkaisern forrwürhete. Im Sommer des Jahres 1096 setzte sich das Kreuzheer in Bewegung, wohl 200,000 Mann, die erlesensten Krieger des Abendlandes; zum Oöer- anführer wurde Herzog Gottfried erwählt (gewöhnlich Gottfried von Bouillon genannt), denn er war nicht nur stark von Arm, sondern auch fromm und milde. Die gewaltige Schaar zog in guter Ordnung durch Deutschland und Ungarn nach Konstantinopel und setzte von da nach Asien über. Der Sultan mußte bald erfahren, daß er es mit andern Leuten zu thun habe als die, welche Peter von Amiens herbeigesührt hatte; er verlor die erste Schlacht und wagte

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 261

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
361 Ueber Baiern 'fegte Friedrich seinen treuen Degen, den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, Sachsen aber wurde vertheilt. Friedrich bringt Neapel und Sieilien an sein Haus. Der Kaiser beschäftigte sich nun vorzüglich mit Deutschland, doch ließ er Italien nie aus dein Auge. Hier gelang es ihm, die Hand der Erbtochter von Neapel und Sicilien, Constantia, für seinen ältesten Sohn Heinrich zu gewinnen, so daß ganz Unteritalien Hohenstausisch war. Diese Heirath er- schreckte den Papst nicht wenig, denn da der Kaiser auch in Oberitalien mächtig war, so hatte er nun den Papst in der Mitte) aber was konnte dieser dagegen rhun? Die Heirath war zu Stande gekommen, und er mußte schweigen und sich für die Zukunft vorsehen. Der Mainzer Reichstag Als nun überall Frieden und Ordnung war, versammelte der Kaiser Anen glänzenden Reichstag zu Mainz. Da erschienen Fürsten und Bischöfe, Grafen und Aebte und eine unzählige Menge Volks, dem Friedrich mit kaiser- licher Freigebigkeit jede Lustbarkeit bereitete. Da wurden Ritterspiele gehalten, es sangen die Dichter, die Schauspieler machten ihre Schwänke, und vor allem freute sich das Volk der Majestät seines Kaisers, der von seinen Söhnen Hein- rich, Konrad, Otto und Friedrich umgeben aus dem Throne saß. Selbst als ein plötzlicher Sturm entstand, die Zelte umwarf und viele Verwirrung anrichtete, ließ sich das Volk in seiner Freude nicht stören) es lachte und rief: das thut der Teufel; es erzürnt ihn, daß überall Friede ist!

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 262

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
Ssl Dreizehntes Kapitel. Dritter Kreuzzug. Friedrich 1., Philipp August von Frankreich, Richard von England nehme» da» Kreuz. Doch es war dem Kaiser nicht gegönnt, seine alten Tage bei einem glück- lichen Volke zu verleben, denn plötzlich erscholl durch Europa die Schreckens- botschaft: Jerusalem ist in die Hände der Türken gefallen. So war es; Sultan Saladin von Aegypten hatte die Christen bei Hittin geschlagen und das wehrlose Jerusalem müßte sich ergeben; doch edler als die Kreuzfahrer ließ er die Christen ungekränkt abziehen. Nun wurde wieder im ganzen Abend- lande das Kreuz' gepredigt, und alle ruhmbegierigen Krieger nahmen dieses Zeichen; der König Richard von England, mit dem Beinamen Löwenherz, und Philipp August von Frankreich rüsteten Heere und segelten mit starken Flotten nach Palästina. Auch der Kaiser gelobte einen Kreuzzug und ordnete zuvor alle Angelegenheiten des Reichs, ehe er die heilige Fahrt antrat. Er zog zu Lande, den Weg, den Gottfried 1096 und Konrad Iii. 1147 ge- nommen hatten. Zwar wollten die Griechen ihre alte Treulosigkeit wieder üben, aber der Kaiser zerstörte die Stadt Philippopel, wo sie seine Kranken umgebracht hatten, und das half ein für allemal. In Asien gab es wieder Schwierigkeiten genug zu bestehen; das Heer litt Mangel an Lebensmitteln, und die türkischen Reiter umschwärmten es von allen Seiten. Doch als die Türken eine Schlacht wagten, wurden sie glänzend besiegt und nach großen Entbehrungen langte das deutsche Heer vor der Sultansstadt Jeonium an. Da mußte es einen harten Strauß mitmachen; denn vor ihm lag die große Stadt und im Rücken stand ein zahlreiches türkisches Heer. Gegen dieses stellte sich der Kaiser, sein Sohn Friedrich aber bewachte init einem Theile des Heeres die Türken in der Stadt. Mit unwiderstehlicher Kraft warfen die Deutschen, den alten Kaiser an ihrer Spitze, das große Heer des Feindes in die Flucht, jagten ihm weit nach und eroberten das Lager; und als sie umkehrten, wehte die Kreuzesfahne auf den Mauern von Jeonium. Die Türken hatten einen Ausfall gewagt, wurden aber zurückgeschlagen und so rasch verfolgt, daß die Deutschen mit den Flüchtlingen in die Stadt eindrangen. Da- gab es Beute

9. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 263

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
26s vollauf, und Las Heer, welches vorher großen Mangel erduldet hatte, war so reichlich versehen, daß man ein Huhn gegen einen Ochsen vertauschte. Saladin erschrack und wollte unterhandeln, aber der Kaiser rückte unaufhalt- sam vor, und bald stand das Heer auf syrischem Boden. Da ertrank er jämmer- lich auf seinem Siegeszuge im Flusse Saleph, in der Nähe von Seleucia, und mit ihm war der ordnende Geist von dem Heere gewichen. Die Kunde seines Todes erfüllte ganz Europa mit Trauer und selbst seine ehemaligen Feinde klagten laut, daß die Säule der Christenheit gebrochen sei. Zwar eroberte das vereinigte Heer der Deutschen, Franzosen und Engländer nach langer Be- lagerung Ptolemais (Acre), aber in dem gemischten Heere herrschte Uneinigkeit, die besonders durch den Uebermuth des Königs Richard genährt wurde. Der Kaisersohn Friedrich starb im Lager, Philipp August kehrte nach Frankreich zurück, und obwohl Richard Thaten verrichtete, die ihm den Beinamen Löwen- her; erwarben, so vermochte er doch nichts gegen seinen, großen Gegner Sala- din und kehrte nach Hause, ohne Jerusalem gesehen zu haben. Vierzehntes Kapitel. Kaiser Heinrich Vi. (Liso—1197.) In Kaiser Heinrich Vi. lebten die großen Entwürfe seines Vaters fort And es mangelte ihm weder an Tapferkeit noch an durchdringendem Verstandes aber ungleich seinem Vater, scheute er sich nicht Hinterlist und Grausamkeit an- zuwenden, wenn er dadurch zum Ziele kam. Furchtbar ging er mit den ge- fangenen Aufrührern in Neapel um; er ließ sie verstümmeln, auf glühende Stühle setzen, um ihnen ferner die Lust zu einem Aufstande zu verleiden. Er wußte, daß es zum Krieg führen Geld braucht, und sammelte deßwegen einen großen Schatz. Zu diesem mußten die Engländer viel beitragen z König Richard wurde nämlich auf seiner Heimkehr von Palästina durch Sturm nach Aquileja verschlagen und wollte von da unerkannr durch Deutschland an die Nordsee reisen um sich dort einzuschiffen. Aber der Herzog Leopold von Oeftreich spähte ihn aus und ließ ihn gefangen setzen; denn der König hatte

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 264

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
S«4 denselben in Palästina beschimpft, indem er das herzogliche Panner von den Mauern der Stadt Ptolemais Herunterreißen und in Koth treten ließ. Als Heinrich die Gefangenschaft des englischen Königs erfuhr, so forderte er den Gefangenen für sich, „weil nur der Kaiser einen König gefangen halten dürfe" und ließ ihn nicht eher los, als bis die Engländer die fast unerschwingliche Summe von 100,000 Mark Silbers bezahlt hatten. Als Heinrich im Be- griffe war Deutschland in ein Erbreich umzuwandeln, überraschte ihn der Tod. (1197.) Philipp I. und Otto Iyr. Gegenkaiser Da wählte ein Theil der Fürsten Heinrichs Bruder Philipp, den sanfte- sten der Hohenstaufen, die andern den Sachsen Otto, Heinrichs des Löwen Sohn zum Kaiser, und über Deutschland kamen wieder alle Gräuel des einhei- mischen Krieges. Otto wurde zwar von dem Papste, der jeden Hohenstaufen fürchtete, vorgezogen und unterstützt, aber Philipp gewann doch die Oberhand; er wurde aber durch einen Otto von Wittelsbach, den er beleidigt hatte, meuchelmörderisch umgebracht. Nun huldigte alles dem Otto; doch wußte sich dieser weder Achtung noch Liebe zu gewinnen; so mischte er sich in den Krieg zwischen Frankreich und England und wurde von den Franzosen bei Bovines geschlagen; dann sing er mit Papst Innocenz Hl. Streit an und wurde von diesem gebannt. Fünfzehntes Kapitel. Kaiser Friedrich Ii. (Isis Isso ) Insgeheim kamen um diese Zeit Abgesandte aus Schwaben zu dem 16jäh- rigen König Friedrich von Neapel, dem Sohne Kaisers Heinrich Vi. und for- derten ihn auf sich in Deutschland zu zeigen, denn alles Volk werde ihm bei- fallen und ihn auf den Thron Friedrichs i. erheben. Friedrich folgte ihnen und kam über Graubünden an den Bodensee, wo ihn die Stadt Konstanz auf-
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